KN-Online vom 29.05.14 von Jörg Meyer
Die Magie der Elemente
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Walpurgisnacht im an zwei Abenden komplett ausverkauften Theater im Werftpark. Als Hexen und finstere Mönche verkleidet und vom dumpfen Schlag der Cajun und Bongos angetrieben, schleichen sich die 40 Mitglieder des Pop-Chors DeKiela Sunrise auf die Bühne und raunen im giftgrünen Mondlicht "magisch ist der Ort, zieht uns an mit seiner Macht". Doch solcher "liederlichen Zauberei" bereitet bald eine Stimme aus dem Off ein jähes Ende ...
Mehr als ein Chorkonzert: Die Sängerinnen von DeKiela Sunrise zeigten sich auch ausgesprochen theaterfähig.
Kiel. So magisch zaubertoll beginnt das neue Programm Elemente, dass Chorleiter Axel Riemann dem Chor auf den Stimmleib arrangiert und Schauspieler Matthias Unruh zum Musiktheater zugespitzt hat. Kein einfaches Chorkonzert, sondern ein "Chorical", in dem die einzelnen Songs sich zu einer Handlung verdichten. Der große Zauberer nimmt seinen Jüngern die Zaubermacht, weil sie sich ihrer nicht würdig erwiesen haben. Nun sollen sie sich durch die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft reinigen und das wichtigste Element aller Magie entdecken - das fünfte namens Liebe.
Doch der Bann braucht etwas, um gebrochen zu werden, bis aus den stolpernden Zombies, die mit Michael Jacksons Thriller noch einmal die dunkle Seite der Macht beschwören, wieder lebendige, fühlende Menschen werden, die diesen neuen Bund mit Leonard Cohens Hallelujah als strahlender Hymne auf die Liebe und die Musik besiegeln. "Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder", heißt es so treffend im Sprichwort. Und genau das geschieht hier: eine Läuterung von der schwarzen zur lichten Magie der Musik.
Auf dem verschlungenen Weg liegen innige Pop-Balladen wie Cindy Laupers True Colors, der Gospel-Klassiker Sometimes I Feel Like A Motherless Child, Foreigners kristall-gewittriges Cold As Ice und das auf knackigen Funk getrimmte Come Together der Beatles. Der Chor, stimmlich und intonatorisch absolut auf der Höhe sowie tänzerischtheatralisch kongenial choreografiert, lässt darin den erdig souligen Groove immer weiter himmelwärts schweben. weiterlesen ...